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Männlich 
BeitragVerfasst: Mi 10. Aug 2022, 20:07 
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Minibildchen

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BeitragVerfasst: Di 16. Aug 2022, 01:33 
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Minibildchen

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Deine größte Stärke sind die Beschreibungen der Visuals; man hat sofort eine recht kafkaeske Cinematographie im Kopf, die dann von diversen bewährten Horror-Tropes des 21. Jahrhunderts durchsetzt wird. Das ist auch kein schmales Lob; die Prosa ist absolut auf professionellem Niveau. Auch wenn ich persönlich normalerweise freiwillig nichts in Ich-Perspektive lese.
Die Art, wie sich das immer mehr hochsteigert, erinnert schnell an Stephen Kings 1408, welches halt auch in einem Hotel spielt.
Da fand ich aber die Themen und Allegorien etwas stärker als hier - ich glaub, die Story hätte bereits davon profitiert, wenn du die Charaktere nicht direkt nach ihren beabsichtigten Parallelen benannt hättest. Charon-Allegorien in der Kunst sind ja an sich gerade im Horror oft effektiv; mir fällt als gutes Beispiel spontan Triangle (2009) ein, oder What Dreams May Come (1998), mit Max von Sydow in einer ähnlichen Funktion. In The House That Jack Built (2018) ist einer der Charaktere Dantes Virgil, ist auch ziemlich cool. Die Symbolik selbst ist für eine Kurzgeschichte also absolut geeignet, aber du haust damit zu clunky und erklärend rein, auch mit dem Gemälde - das sorgt halt dafür, dass man schon sehr schnell genau weiß worum es geht, was dann einige der folgenden Horror-Tropes wiederum etwas mehr random wirken lässt, statt rätselhaft und bizarr. Hätte mich glaub mehr gefreut, wenn ich spätestens bei den Münzen, vielleicht beim zweiten Anruf, die Allegorie selbst verstanden und mich dann an den nassen Raum erinnert hätte.
Bezüglich der Horror-Tropes gefiel mir der Film am besten. Ich liebe ja so Lost-Tapes-Ästhetik ("Irgendwas stimmt mit diesem Film nicht"). Bei SCP lese ich am liebsten Kram wie die Reagan-, Basketball- und Clown-Tapes. https://scp-wiki.wikidot.com/scp-1981
Wenn die Schilderungen intensiv genug sind, kann ich sowas stundenlang lesen. Afterpeople von Slimebeast: http://slimebeast.com/forum/stories/afterpeople/
Ein Ende der Art finde ich eigentlich auch fast immer gut, wenn es elegant ist. Hellraiser 5, Dark Tower, Urotsukidōji - one must imagine Sisyphus happy.
Recht hohes Niveau, fehlt halt noch ein bisschen Feinschliff auf der Meta-Ebene. Ich les allgemein ganz gern deine Konzepte, weil du einfach auch viele derselben Horror-Tropes magst die ich auch mag.

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Männlich 
BeitragVerfasst: Di 16. Aug 2022, 12:11 
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Minibildchen

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Vielen Dank für diese äußert positive Kritik. Fühle mich sehr geehrt, dass sie von dir kommt.

Tatsächlich empfinde ich die direkten Bezeichnungen der mythologischen Figuren auch etwas zu offensichtlich und hatte die Sorge, den einen oder anderen Leser zu spoilern.
Jedoch habe ich auch diverse Kritiken erhalten, die das Gegenteil aussagen. Einige haben die Story überhaupt nicht verstanden und konnten auch mit den Hinweisen wie z.B. mit dem Bild oder der Münze überhaupt nichts anfangen. Wer noch nie was von Charon, dem Fährmann gehört hat, wird die Geschichte nicht verstehen. Daher hatte ich mir eigentlich vorgenommen, bei den nächsten Geschichten sogar noch mehr zu erklären bzw. sie einfacher zu gestalten. Finde es eigentlich auch besser, wenn man selbst nachdenken und rätseln muss. Wie z.B. bei "Mother". Muss halt schauen, was für die breite Masse die perfekte Mitte ist.

Deine Kritik motiviert mich auf jeden Fall, noch mehr zu schreiben und noch besser zu werden. Will das ja auch professionell machen und Geld damit verdienen.

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BeitragVerfasst: Mi 17. Aug 2022, 15:45 
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Minibildchen

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Ich hab die Beschreibung des Gemäldes aus der Story an Dall-E gegeben:

Spoiler:
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Männlich 
BeitragVerfasst: Mo 31. Okt 2022, 19:14 
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Minibildchen

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Männlich 
BeitragVerfasst: Di 31. Okt 2023, 18:16 
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Minibildchen

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Anlässlich des heutigen Abends habe ich eine Horrorkurzgeschichte geschrieben. Da das Ganze recht spontan kam und ich wenig Zeit hatte, kann es gut sein, dass noch einige Fehler enthalten sind. Für diejenigen, die Bock haben, sie zu lesen: Hoffe euch gruselt die Geschichte trotzdem.

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Zuletzt geändert von Brexpiprazole am Sa 25. Nov 2023, 23:48, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: typo


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Männlich 
BeitragVerfasst: Mi 1. Nov 2023, 12:03 
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Minibildchen

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Spoiler: Logbuch des Selbstbeherrschungsexperiments
Tag 1:
01.11.2022.
06:00 Uhr - Der Wecker klingelt. Beginne den Tag voller Enthusiasmus und
Entschlossenheit. Heute ist der erste Tag, an dem ich meine Selbstbeherrschung auf die
Probe stelle.

06:15 Uhr - Die Dusche ist normalerweise eine gefährliche Zone, aber ich widerstehe der
Versuchung. Selbst das Duschgel scheint mich herausfordern zu wollen.

08:00 Uhr - Die Arbeit beginnt. Der Schreibtisch ist mein Verbündeter. Versuche mich auf
die Aufgaben zu konzentrieren, aber jedes Mal, wenn mein Geist abschweift, kommt diese
verdammte Versuchung.

12:00 Uhr - Mittagspause. Versuche, mich abzulenken, indem ich ein Sandwich zubereite,
aber das Salatblatt erinnert mich an etwas, das ich nicht denken sollte.

15:00 Uhr - Der Kaffeeautomat im Büro scheint heute irgendwie anzüglich zu sein. Ich hole
mir einen Tee.

18:00 Uhr - Feierabend! Ich überlege, ins Fitnessstudio zu gehen, um mich abzulenken. Auf
dem Weg dorthin passiere ich eine Werbung mit einem Model, das mir zuzwinkert. Ganz
schön fies, Werbeindustrie!

Tag 2:
02.11.2022
07:30 Uhr - Der Wecker klingelt erneut. Ich bin entschlossen, heute stärker zu sein. Aber die
Tatsache, dass selbst mein Wecker wie eine Sirene klingt, macht es nicht einfacher.

09:00 Uhr - Ich versuche, bei der Arbeit fokussiert zu bleiben, aber die Kollegin gegenüber
trägt heute ein auffällig freizügiges Outfit. Meine Gedanken schweifen ab, und ich bete
innerlich zu meinem Schreibtisch für moralische Unterstützung.

12:30 Uhr - In der Kantine entscheide ich mich für die sicherste Option: Suppe. Aber der
Löffel in meiner Hand fühlt sich plötzlich viel zu phallisch an.

14:00 Uhr - Ich bitte meinen Chef um Überstunden, nur um länger im Büro zu bleiben und
der Verführung zu entkommen. Er schaut mich seltsam an, aber ich kann ihm meine wahren
Beweggründe nicht offenbaren.

Tag 3:
03.11.2022
06:00 Uhr - Der Wecker klingelt, und ich erwache mit einem Aufschrei. Habe die ganze
Nacht von Schokolade geträumt. Warte mal, warum träume ich von Schokolade?

08:00 Uhr - Der Kaffeautomat macht heute merkwürdige Geräusche. Oder sind es meine
Hormone, die brüllen?

12:00 Uhr - Mittagspause. Selbst die Möhren im Salat scheinen heute anzüglich. Was ist nur
los mit der Welt?

15:30 Uhr - Ich gehe auf die Toilette, um mich abzukühlen. Aber selbst der Wasserhahn
flüstert obszöne Dinge.

18:30 Uhr - Ich erreiche endlich mein Zuhause und krieche ins Bett. Das war ein Tag voller
Versuchungen. Aber ich habe es geschafft, ohne zu ... nun ja, ihr wisst schon. Die
Selbstbeherrschung hat gesiegt!

Tag 4:
04.11.2022
Die Anweisungen sind zu kompliziert. Habe mich im Badezimmer eingeschlossen und
versuche, mit dem Toilettenpapier zu reden. Es ist ein harter Tag.

Tag 5:
05.11.2022
Es ist vorbei. Ich gebe auf. Das Leben ohne die eine Sache ist einfach zu schwer. Ich habe
versucht, stark zu sein, aber es war zum Verzweifeln. Vielleicht ist Selbstbeherrschung nicht
immer die beste Option.

Ende des Logbuchs. Ich ziehe mich nun in meine Schokoladenhöhle zurück.

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Männlich 
BeitragVerfasst: Mo 5. Feb 2024, 15:26 
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Minibildchen

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ihr Körper fest, doch innen zart
mich stets vor allem Leid bewahrt
ihr gold‘ner Glanz, so unberührt
mich immer wieder neu verführt
die Zeit mit ihr, ein wilder Ritt
oh knusprig warm und lang Pomm Fritt

nun gehen wir, stets Hand in Hand
die Liebe raubt mir den Verstand
das Zehren ach, so grenzenlos!
ich frage mich, was mach‘ ich bloß?
es hört nicht auf, ich werd‘ nicht satt
die Gier sie fast verschlungen hat

es ist vorbei, nun ist sie fort
vielleicht an einem bessren Ort
ich spür' sie noch, ganz tief in mir
doch sie ist ganz weit weg von hier
mein Bauch ganz flau, jetzt muss ich gehn
bald werden wir uns wieder sehn

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