Das Gerichtsurteil steht nun fest:
Der Vater wurde wegen Beihilfe zum Mord zu 6 Jahren und 6 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.
Damit hat die Justiz juristisches Neuland betreten. Die hierachische Struktur einer religiösen Familie genügt als Beweis dafür, dass durch ein Machtwort des Familienoberhaupts der Mord hätte verhindert werden können. Das Gericht hat hier juristisch meiner Meinung nach mit Augenmass geurteilt. Für eine Anstiftung des Famlienoberhaupts reicht die hierarchische Struktur nicht aus, sehr wohl aber für eine Beihilfe, weil das Machtwort an die Geschwister der Ermordeten fehlte, die Tochter nicht zu ermorden.
Hier die Anspruchsgrundage gemäß § 27 StGB:
§ 27
Beihilfe.
(1) Als Gehilfe wird bestraft, wer vorsätzlich einem anderen zu dessen vorsätzlich begangener rechtswidriger Tat Hilfe geleistet hat.
Ich denke, dass das Gericht die Anspruchsgrundlage im StGB sehr gut gewählt hat, damit das Urteil bei einer Berufungsverhandlung Bestand hat. Eine Anstiftung liess sich aufgrund der hierachischen Struktur nicht nachweisen.
Damit sind jetzt 5 Geschwister und der Vater der Familie im Gefängnis.
Ich begrüsse das Urteil ganz ausdrücklich. Das Gericht hat streng nach rechtsstaatlichen Kriterien geurteilt und zugleich ein klares Signal an die Migranten ausgesendet, dass in Deutschland die Vorschriften der Bundesrepublik Deutschland gelten. Ehrenmode gibt es in Deutschland nicht; zudem ist keine Frau Eigentum eines anderen Menschen oder einer Familie. Mit wem eine Frau Sex hat, bestimmt sie ausschliesslich alleine.
Das Gerichtsurteil ist eine klare Warnung an alle Migranten, die meinen sich über deutsche Rechtsvorschriften hinwegsetzen zu können und glauben, das Ehrenmorde in Deutschland zumindest geduldet werden. Dem ist nicht so.
Hier ein guter Artikel aus dem Schwäbischen Tagblatt
http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten ... 03024.htmlArzus Vater muss in Haft
Sechseinhalb Jahre Haft für Beihilfe zum "Ehrenmord"an junger Frau
Viele hatten an einem Schuldspruch gegen den Vater der ermordeten Arzu Ö. gezweifelt. Die nun verhängten sechseinhalb Jahre Haft wirken wie ein Signal gegen Gewalt und Mord im Namen der Ehre.
Detmold Fendi Ö. kam als freier Mann zur Urteilsverkündung ins Landgericht Detmold (Nordrhein-Westfalen). Er ging als Häftling. Vier Verhandlungstage hatte er gelassen alle Fragen, Vorwürfe und grausamen Detailschilderungen zum Mord an seiner Tochter Arzu (18) ertragen - nach dem Urteil brach er zusammen: sechseinhalb Jahre Haft für Beihilfe zum Mord durch Unterlassen.
Bestürzung und Wut bei den Dutzenden von Verwandten und Freunden des Angeklagten, die im Saal 165 die Urteilsverkündung verfolgt hatten. Auch Verteidiger Torsten Giesecke, der viel Zuversicht verbreitet hatte, zeigte sich überrascht. Die Anklage habe nichts in der Hand, hatte er vorher betont. Es sei nicht bewiesen, dass der 53-Jährige von dem Tatplan wusste, dass er mit den Kindern gesprochen habe. Und wenn doch, dann kenne man den Inhalt der Gespräche nicht.
Das kümmerte Richter Michael Reineke wenig. Er habe keinen Zweifel, dass die aus der Ost-Türkei zugewanderte Familie nach kurdischen und jesidischen Traditionen funktioniere: "Natürlich hat der Vater in einer patriarchalen Familie das Sagen!" Damit war seine Ehre in Gefahr, als sich die Tochter wie eine Deutsche verhielt, sich in einen jungen Mann verliebte. Der aber war kein Jeside. Jesiden dürfen keine Nicht-Jesiden heiraten.
Uralte Vorschriften wie "Jesiden heiraten nur Jesiden" funktionierten in Deutschland eben nicht, sagte Reineke. "Irgendwann kommen die Schmetterlinge im Bauch." Wenn man den jungen Leuten nicht die Freiheit einräume, "macht man sich zum Handlanger der Gewalt".
Damit gab es ein Motiv: die Ehre. Doch die Beweislage blieb dünn. Der Wendepunkt kam am zweiten Verhandlungstag: Reineke sagte, dass Fendi Ö. nicht nur wegen Anstiftung zu Mord verurteilt werden könnte, sondern auch wegen Beihilfe durch Unterlassen. Dann fragte er Ö., was der getan habe, um seine Kinder vom Mord abzuhalten? Die Antwort: Schweigen.
Man wisse zwar nicht, was in den Telefongesprächen der Kinder mit dem Vater gesagt wurde. "Wir wissen aber, was nicht gesagt wurde, nämlich: Ihr dürft Arzu nichts antun!", unterstrich der Richter. Sonst hätten die Kinder, die mit der entführten Arzu unterwegs waren, ihre Schwester sicherlich nicht getötet. "Ein einfaches "Das dürft ihr nicht" hätte das Leben von Arzu gerettet."
In der Tatnacht zum 1. November 2011 war die Polizei schnell vor Ort. Da die Geschwister erkannt worden waren, kam die Polizei auch zu den Eltern, Fendi und Adle Ö. Ein Beamter habe Fendi ausdrücklich aufgefordert, seine Kinder zu stoppen. "Fendi wusste: Es war ein Mordkommando unterwegs", so Reineke. Der Vater habe dennoch nichts getan, nur eine SMS an einen Sohn ist bekannt: "Die Bullen sind vor der Tür." Warum der Vater nichts unternahm? "Weil es ihm recht war, was da geschah", sagte Reineke.
Die Familie Ö. mit zehn Kindern galt als unauffällig und sehr gut integriert. Jetzt ist eine Tochter tot, sie starb durch zwei Kopfschüsse. Vier Söhne und eine Tochter sitzen in Haft. Der Vater folgt. Und bald muss die Mutter sich wegen Körperverletzung an Arzu vor Gericht verantworten. Fendi habe genau das Gegenteil von dem erreicht, was er wollte, sagte der Richter. Die Familie ist zerstört, im Namen der Ehre.