Für den ÖPNV bis in den Tod.

Aus einer guten Quelle habe ich erfahren, dass in einer Tageszeitung in München ein recht interessanter Artikel zu finden gewesen sein soll. Auf Seite 3 in den klein gedruckten Neuigkeiten war zu lesen: "Münchener Bürger verweigert ärztliche Hilfe" mit dem direkten Folgesatz: "Der freiberufliche Verkehrsberater Thomas K. weigerte sich am Dienstagmorgen in einen zu seiner Rettung gerufenen Krankenwagen einzusteigen." Anscheinend ist er aufgrund des Alters zusammengebrochen. Immerhin ist er ja 100 / 2 - 10 modulo 3 Jahre alt. Kreislaufzusammenbruch, oder so. Man munkelt, er habe ein Mädchen beobachtet, wie sie über die Bauchnabelhaare eines anderen Mädchens streichelte. Passanten riefen sofort einen Krankenwagen. Doch die eintreffenden Rettungssanitäter wurden überrascht, als Thomas erklärte er werde nicht einsteigen. Er sagte, der Benzinverbrauch des Krankenwagens stände in keinem Verhältnis zu den Kosten für eine Beförderung mit dem ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr). Daraufhin rechnete er vor, wie hoch die Wahrscheinlichkeit wäre beim Fahren in den öffentlichen Linien zu überleben und keinen weiteren Anfall zu kriegen, und ob es sich spieltheoretisch lohnen würde diesen Weg zu riskieren oder er in den Krankenwagen einsteigen sollte. Eine Wahrscheinlichkeit von 76,4% reichte ihm aus, in die nächste U-Bahn einzusteigen. Im Krankenwagen hätte er auch nur eine Wahrscheinlichkeit von 87,9% gehabt.
Er beschimpfte die verdutzten Sanitäter, die ihn aufhalten wollten, als konservative Kleingeister. Sie versuchten ihn zu verfolgen, doch dank seiner durchtrainierten Bergsteigeroberschenkel entkam er.

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Als Beispiel hier mal eine Vorstellung des coolsten Würfelspiels der Welt: Liar's Dice.
Manche von euch kennen das Spiel vielleicht aus Pirates of the Carribean 2 (teilweise kennt man das Spiel durch den Film auch als Pirate's Dice), oder auch aus Red Dead Redemption, wo es unter dem Namen Würfelpoker spielbar ist, obwohl der nicht so ganz korrekt ist. Es gibt verschiedene Varianten zu spielen, ich stelle die vor die am wenigsten Schnickschnack benötigt.

Wie dem auch sei. Jeder Spieler (Zwei bis unbegrenzt, wobei das Spiel mit erhöhter Spielerzahl immer schwieriger wird - üblich sind drei Spieler) bekommt fünf Würfel und einen Würfelbecher. Dann würfeln alle Spieler gleichzeitig mit ihren Bechern. Seine eigenen fünf Würfel darf man sich nun jederzeit ansehen, die der Mitspieler aber nicht - das heißt, auch wenn man seine eigenen Würfel betrachtet, muss man es so tun, dass die Mitspieler sie nicht sehen.
Die Aufgabe ist es jetzt, darauf zu bieten, wieviele Würfel einer bestimmten Augenanzahl sich insgesamt auf dem Tisch befinden. Nehmen wir an, wir haben unter unserem Becher zwei Dreien, zwei Vieren und eine Eins liegen. Dann können wir jetzt sagen "Ich biete zwei Dreien" (oder eine Eins, zwei Vieren, wies beliebt). Wir können aber auch einkalkulieren dass, bei zwei weiteren Mitspielern, vielleicht mindestens noch eine weitere drei auf dem Tisch liegt und sagen "Ich biete drei Dreien".
Dann gehts im Uhrzeigersinn weiter. Jetzt stellen wir uns vor, der nächste Spieler überbietet, und sagt "Ich biete fünf Dreien." Es kann sein, dass er tatsächlich fünf Dreien unter seinem Becher hat, oder dass er weniger hat und wie wir "blufft", wir wissen es nicht. Der nächste Spieler überbietet wieder und sagt "Ich biete fünf Vieren."

Und jetzt sind wir wieder dran. Es gibt jetzt drei Möglichkeiten für uns.
- Erstens: Überbieten. Unter unserem eigenen Becher sind nur zwei Vieren; das heißt, wenn wir jetzt darauf bieten, dass sich mehr als fünf Vieren auf dem Tisch befinden, verlassen wir uns auf unser Glück. Wir können aber auch statt der Würfelanzahl die Augenzahl erhöhen und auf fünf Fünfen oder fünf Sechsen bieten - wofür wir ebenfalls bluffen müssen.
- Zweitens: Wir bezichtigen unseren Vorspieler der Lüge. Und hier kommt der interessante Faktor des Spiels. Wenn der Vorwurf der Lüge gebracht wurde, decken alle Spieler ihre Würfel auf. Befinden sich nun mindestens fünf Vieren auf dem Tisch, haben wir unseren Mitspieler zu Unrecht der Lüge bezichtigt, und müssen einen unserer Würfel in die Tischmitte legen. Befinden sich weniger als fünf Vieren auf dem Tisch, verliert der Mitspieler einen Würfel, der das falsche Gebot gebracht hat.
- Drittens: Auf Exakt bieten. Wir können nun auch darauf setzen, dass der Vormann recht hatte, und sich genau fünf Vieren auf dem Tisch befinden. Wenn das stimmt, verlieren beide Mitspieler einen Würfel. Wenn es nicht stimmt, verlieren wir einen. Wenn man auf Exakt bietet, kann man also viel gewinnen, aber es ist auch sehr risikoreich.

Man muss immer abschätzen, wann und wie man bluffen oder jemanden der Lüge bezichtigen sollte. Es kann natürlich auch jederzeit passieren, dass man selbst der Lüge bezichtigt wird.
Sobald einer der Spieler einen Würfel verloren hat, wird neu gewürfelt und die nächste Runde beginnt. Im Laufe der Zeit befinden sich so immer weniger Würfel im Spiel, und man muss anders kalkulieren. Wenn ein Spieler keine Würfel mehr hat, scheidet er aus.
Je öfter man spielt, desto besser wird man. Wenns noch Fragen gibt, könnt ihr sie gerne hier stellen. Ansonsten viel Spaß beim Ausprobieren.