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Männlich 
BeitragVerfasst: Do 15. Jan 2015, 17:27 
Pinkie Pie
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 Betreff des Beitrags: Obsoleszenz: Geplanter Verschleiß

Ihr kennt das bestimmt, euer noch nicht altes Notebook, Konsole, Smartphone funktioniert nicht mehr wie es soll und die Garantie es gerade abgelaufen. Der Ärger ist verständlicherweise groß und die Frage die sich stellt lautet: Warum schaffen es die Hersteller hochwertiger Produkte nicht, dass ihre Geräte lange halten? Die Antwort auf diese Frage ist einfach: Sie wollen es nicht. :D Kein Hersteller hat Interesse daran, dass seine Produkte eine zu lange Lebensdauer erreichen. Schließlich will und muss man verkaufen, zuerst Ersatzteile und dann neue Geräte.
Was für Wolfsblut nach einer Verschwörungstheorie klingt, ist gängege Praxis der Hersteller und nennt sich „Geplante Obsoleszenz“.
Unter geplanter Obsoleszenz versteht man Strategien und Vorgehensweisen der Hersteller und des Handels, um durch Verkürzung der Nutzungszyklen den Neukauf von Produkten beschleunigen. Die geplante Obsoleszenz ist Teil einer Produktstrategie. Beim Herstellprozess werden in das Produkt bewusst Schwachstellen eingebaut oder Rohstoffe von schlechter Qualität eingesetzt. Das Produkt wird schnell schad- oder fehlerhaft, kann nicht mehr in vollem Umfang genutzt werden und muss ersetzt werden (built-in-obsolescence). Mehr: Wikipedia

Was ist geplante Obsoleszenz? Was können wir dagegen tun?


Sei dabei und mach mit! Melde Murks und sage es weiter!


Erzählt doch mal eure Murks-Beispiele, ich fang auch gleich mal an. :)

Eine fast 700 Euro teure BOSCH Waschmaschine hatte schon während der Garantie zwei technische Probleme, die einen Technikereinsatz nötig machten. In diesem Fall trat die geplante Obsoleszenz etwas zu früh ein. :D Nach Ablauf der Garantie hatte die Maschine natürlich den nächsten Defekt, welcher die Anschaffung eines Ersatzteiles notwendig machte. Wenn das nicht so ärgerlich wäre, könnte man fast drüber lachen. Fragt mal eure Großeltern wie lange ihre Waschmaschine gehalten hat, 15 Jahre locker.

Die xbox360 ist ein Paradebeispiel wo die geplante Obsoleszenz total daneben ging. Der Lötzinn am Grafikchip war derart minderwertig, dass in den USA rund 50% aller Konsolen schon im ersten halben Jahr zum Garantiefall geworden sind. :D Ich selber hatte insgesamt drei xBoxen, wovon 2 diesen Fehler hatten. :D

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Zuletzt geändert von Brexpiprazole am Mi 27. Dez 2017, 21:58, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Threadtitel


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BeitragVerfasst: Do 15. Jan 2015, 19:29 
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Ich hatte mal ein Notebook was 1 Woche nach Ablauf der Gewährleistung den 1. Fehler aufwies. Es folgten weitere so dass das Gerät nach einiger Zeit nicht mehr nutzbar war. Es lag nicht an meinem Gerät. Recherchen ergaben, dass diese Fehler in der ganzen Serie häufiger vorkämen.

Dieses Pech hatte ich glücklicherweise kein 2tes Mal.

Wenn ich allerdings vergleiche wie lange früher (vor 10 - 15 Jahren) die Geräte hielten und hielten und - genau - hielten und wie schnell die Geräte heutzutage über den Jordan gehen sehe ich schon eine deutliche Verkürzung der durchschnittlichen Lebenszeit. Mein aktuelles Handy ist sicherlich das schrottigste Handy das ich jemals hatte.


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BeitragVerfasst: Di 7. Apr 2015, 15:07 
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Ähnlicher Themenbereich; ich zitiere mich mal von hier: Leprechaun @ Erfindungen, die die Welt noch braucht!

Bezüglich effektiverer Aufladung von Geräten gibts bereits diverse Möglichkeiten; die meisten Hersteller wollen sie nur nicht anbieten. Was glaubst du, warum Apple dafür sorgt, dass die Ladekabel ständig kaputtgehen. Die meisten Geräte könnten bei gleichem Preis langlebiger sein als sie konstruiert wurden. Etablierte Firmen stellen sich ungern um.
In den USA gibts übrigens einen großen, renommierten Vertreiber von Büchern, die bei der Steuererklärung helfen. Jedes Jahr kommt ne neue Auflage, die fast jeder kaufen muss, außer er kennt sich mit dem Zeug sehr gut aus oder bezahlt einen Berater. Dieser Vertreiber sponsort Politiker, die sich dafür einsetzen, dass das US-amerikanische Steuersystem nicht vereinfacht wird.
Freie Marktwirtschaft hat so ihre Vor- und Nachteile. Gut ist sie v.a. dann, wenn die Welt nicht von zehn Mega-Konzernen kontrolliert wird.

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BeitragVerfasst: Mi 27. Dez 2017, 22:01 
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Apple Admits Slowing Down Older iPhones On Purpose
https://www.9gag.com/gag/aeevAKb

Und zwar gezielt v.a. dann, wenn n neues iPhone erscheint, das gekauft werden soll. Andere Firmen, wie Samsung, tun dies explizit nicht.

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Männlich 
BeitragVerfasst: Do 28. Dez 2017, 00:32 
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Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Und zwar gezielt v.a. dann, wenn n neues iPhone erscheint, das gekauft werden soll. Andere Firmen, wie Samsung, tun dies explizit nicht.

Ist natürlich kritisch das so zu beurteilen, wobei ich gut verstehe warum man Apple das unterstellt und dass das sicher auch eine Intention sein kann.

Generell sollte man aber nicht vergessen, dass parallel mit dem neuen iPhone auch immer ein major release für iOS raus kommt, welches diverse Sachen überarbeitet und neue Funktionen bringt. Häufig erfordert das ein leistungsstärkeres Handy, da sie es für die neueste Generation entwickelt haben. Was heißt sie müssen die alten Systeme irgendwie anpassen, damit das neue iOS dort auch laufen kann.
Klar könnten sie ihr System auch so basteln, dass zwei Generationen zurück noch ohne Probleme laufen, aber das wäre nicht gut fürs Marketing des neuen iOS, wenn sie keine neuen Funktionen basteln.

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Männlich 
BeitragVerfasst: Do 28. Dez 2017, 17:44 
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BeitragVerfasst: Sa 27. Jan 2018, 17:37 
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Zum BeitragWolfsblut hat geschrieben:
Generell sollte man aber nicht vergessen, dass parallel mit dem neuen iPhone auch immer ein major release für iOS raus kommt, welches diverse Sachen überarbeitet und neue Funktionen bringt.
Apple hat nach dem kleinen Skandal jetzt ermöglich, dass Slowdown-Feature bei älteren iPhones abzuschalten; man muss dann halt fressen, dass es mit dem neuen System gelegentlich crasht. Peinlicherweise scheint das Crash-Problem halt das deutlich kleinere Problem zu sein als der Slowdown, im Gegensatz zu dem was behauptet wurde.
Außerdem, mal ehrlich - es wäre nicht notwendig, für alte iPhones n Update zum neuen System zu erzwingen, nicht wahr (Bzw. ist es überhaupt erzwungen? Nicht sicher). Man kann dann halt irgendwann mehr und mehr Zeug nicht mehr benutzen; bei meinem alten Android-Handy waren wegen dem zuletzt um fünf Jahre veralteten System irgendwann halt die meisten aktuellen Apps nicht mehr ladbar, aber das ist n schleichender Prozess und die Entscheidung sollte man selbst haben. Apples Absicht ist einfach klar; die Marke basiert darauf, dass sich die Kunden jedes Jahr das neue Modell holen, maximal mal eins überspringen. Das ist wichtig. Wie gesagt, bei Samsung gehts ohne Crashs und Slowdowns.
Zum Beitrag00Schneider hat geschrieben:
Naja, das ist alles weder Neu noch nur bei Apple so, bei VW...
Ich mein, deshalb heißt dieser Jahre alte Thread auch Obsoleszenz (Das ist das Wort für diese Praktik) und führt bereits im Startpost ne Erklärung mit Beispielen auf, Mac erzählt auch von seiner Waschmaschine. Die Reaktion "Aber nicht nur Apple tut das" ist daher extrem irritierend. Der Fall mit Apple war aber das erste mal seit einiger Zeit, dass sowas mal wieder in den Nachrichten war.

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Männlich 
BeitragVerfasst: Sa 27. Jan 2018, 17:58 
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Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Außerdem, mal ehrlich - es wäre nicht notwendig, für alte iPhones n Update zum neuen System zu erzwingen, nicht wahr (Bzw. ist es überhaupt erzwungen? Nicht sicher).

Keine Pflicht, ist freiwillig.
Gibt halt keine Sicherheitsupdates mehr für alte Versionen.
Und das Problem mit der App-Unterstützung bei sehr alten Versionen besteht auch. Das ist aber Entscheidung der App-Entwickler, ob sie sich die Mühe geben alte Versionen zu unterstützen.

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BeitragVerfasst: Mi 14. Mär 2018, 12:10 
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Kaufen für die Müllhalde

Bei zahlreichen Produkten ist der Verschleiß vorprogrammiert. Diese beabsichtigte limitierte Lebensdauer nennt man "geplante Obsoleszenz". Aktuell sieht sich Apple mit einer Untersuchung durch Frankreichs Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde konfrontiert: Setzt der Konzern illegalerweise beim iPhone auf geplante Obsoleszenz? Die Doku hinterfragt die moderne Wegwerfgesellschaft.
Glühbirnen, Nylonstrümpfe, Drucker, Mobiltelefone - bei den meisten dieser Produkte ist das Abnutzungsdatum bereits geplant. Die Verbraucher sollen veranlasst werden, lieber einen neuen Artikel zu kaufen, als den defekten reparieren zu lassen. Die bewusste Verkürzung der Lebensdauer eines Industrieerzeugnisses, zum Zweck die Wirtschaft in Schwung zu halten, nennt man "geplante Obsoleszenz". Bereits 1928 schrieb eine Werbezeitschrift unumwunden: "Ein Artikel, der sich nicht abnutzt, ist eine Tragödie fürs Geschäft". Gestützt auf mehr als drei Jahre andauernde Recherchen, erzählt der Dokumentarfilm die Geschichte der geplanten Obsoleszenz. Sie beginnt in den 20er Jahren mit der Schaffung eines Kartells, das die Lebensdauer von Glühbirnen begrenzt, und gewinnt in den 50er Jahren mit der Entstehung der Konsumgesellschaft weiter an Boden. Heute wollen sich viele Verbraucher nicht mehr mit diesem System abfinden. Als Beispiel für dessen verheerende Umweltfolgen zeigt der Dokumentarfilm die riesigen Elektroschrottdeponien im Umkreis der ghanaischen Hauptstadt Accra. Neben diesem schonungslosen Blick auf die Wegwerfgesellschaft stellt Filmemacherin Cosima Dannoritzer auch die Lösungsansätze von Unternehmern vor, die alternative Produktionsweisen entwickeln. Und Intellektuelle mahnen an, die Technik möge sich auf ihre ursprüngliche Aufgabe zurückbesinnen, auf die dauerhafte Erleichterung des Alltags ohne gleichzeitige Verwüstung des Planeten.

Hier gehts zur Quelle und der Doku

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BeitragVerfasst: Mi 5. Sep 2018, 15:51 
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Der Begriff "Shirky Principle" bezieht sich auch hierauf bzw. auf ähnlichen Kram - "Institutions will try to preserve the problem to which they are the solution".
Steuerberater betreiben Lobby, damit das Steuersystem nicht vereinfacht wird, Taxifirmen gegen öffentlichen Nahverkehr, die Polizei und Gefängnisse gegen die Entkriminalisierung von Drogen, traditionelle Autofirmen gegen Hybriden und Elektroautos. Die Existenz von Kapitalismus verhindert ne natürliche Entwicklung des Marktes bei der die besten Produkte gewinnen; wer hätte das vermutet.

Nestle ist auch n bekanntes Beispiel, mit der Taktik, afrikanische Mütter mit nem Monat Gratisversorgung Milchpulver vom Milchpulver abhängig zu machen, weil diese nach der Zeit bereits keine eigene Milch mehr produzieren.

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BeitragVerfasst: Sa 9. Mai 2020, 15:56 
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Die Drucker-Industrie ist so ziemlich das krasseste Beispiel dafür.

I strongly suggest you do a cost analysis. It actually turns out MOST people would save more money by using a print service than they would owning their own printer. It's not financially worth it even for the occasional "quick print".
Bear in mind manufacturers design printers to use as much ink as possible, to punish you for using off brand ink (as a form of mental conditioning), to prevent you from refilling or reusing cartridges, they won't even use their entire cartridges, which have a limited shelf life (cartridges didn't always "dry up" or get clogged until they realized shitty cartridges meant people would buy more), and all modern printers have planned obsolescence - where the damn thing will just stop working to force you to buy a new one.
Planned obsolescence is mostly designed to force you to buy a new printer so that you'll buy a device with more modern money wasting and behavior controlling DRM and technologies they've invented.
The whole industry and their product strategies are utterly toxic. Even at the commercial level, office and industry printers break, All. The. Time. Because the manufacturers make big bucks selling service certifications to 3rd party service companies. They've invented their own market! So that printer at the FexEx Store that cost $300k is built to break. And everyone knows it.
The cost of ownership over the lifetime of the product is very likely more expensive than the cost of a print service, which you can order online and pick up at your convenience, or do it in the store, or even through your library.
So your whole experience is bad because it makes them money to be bad at every juncture. If they were losing money because of bad products or customer service they'd fix it in an instant. I have a printer from the 80s that works to this day, gives me absolutely zero fuss, I can refill the ink myself, and there's nothing I want to print at home that it can't. Things were literally better decades before when the market was much smaller and far more demanding. But now everything is so disposable, consumers have proven they care about price points more than quality or even functionality, and their business model works - literally scam you, and you'll keep coming back.

https://old.reddit.com/r/explainlikeimf ... d/fpsmlow/

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BeitragVerfasst: So 18. Sep 2022, 00:50 
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Was Leute in Hinterzimmern alles easy und billig machen können ist echt erstaunlich; soll man halt nicht wissen.

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