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[1. GW] Existenz
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Autor:  Mangosorbet [ So 1. Mär 2015, 20:11 ]
Betreff des Beitrags:  [1. GW] Existenz

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Autor:  Der_Pate [ Mo 9. Mär 2015, 23:35 ]
Betreff des Beitrags: 

Das Siegergedicht hat von mir 8 Punkte erhalten (Platz 3). Es ist ein Gedicht ohne größere Fehler und mit einem ansprechenden Reimschema (XAXA), auch kann man es sehr gut lesen, ohne an irgendeiner Stelle über Probleme im Metrum stolpern zu müssen. Thematisch konnte das Gedicht mich nicht überzeugen, ich habe mir jedoch angewöhnt, dies bei derartigen Wettbewerben nicht mehr allzu stark zu berücksichtigen. Eine bessere Platzierung wurde durch den Satzbau verhindert, der teilweise sehr bemüht und bewusst lyrisch klingenwollend wirkte ("Der Verlust nun die traurig' Gewissheit ist").
In diesem Zusammenhang sind mir auch die zahlreichen Apostrophe negativ aufgefallen; dies streiche ich besonders heraus, weil es vielleicht eine Anregung für die Autorin sein kann. Da in diesem Gedicht Elisionen häufig sind (was kein Problem ist!), wird der Leser insbesondere in der ersten Strophe von einer Fülle an Apostrophen überrannt, die einfach unästhetisch ist und den Lesefluss stört. Für Apostrophe gilt grundsätzlich, dass sie sehr oft entbehrlich sind. Unser Sprachzentrum ist ein hochkomplexer Computer, dem es spielend gelingt, "wills" als verkürztes "will es" und "hab" als verkürztes "habe" zu identifizieren. Dort, wo man die ungekürzte Lautung deutlich erkennt, sind Apostrophe entbehrlich - und damit in allen Fällen dieses Gedichts. (Gemäß der amtlichen Rechtschreibung ist ein Apostroph übrigens auch in keinem der Fälle vorgeschrieben, sondern lediglich erlaubt; doch selbst wenn er vorgeschrieben wäre, könnte man dies in der Dichtung ignorieren.)

Autor:  Mangosorbet [ Di 10. Mär 2015, 00:04 ]
Betreff des Beitrags: 

Danke fürs Feedback.
Ich mag Apostrophe wirklich (in Gedichten), für mich wirken sie auch nicht unästhetisch, in diesem Gedicht sind sie aber wirklich etwas gehäuft. Die Gedanken habe ich mir schon bereits beim Abschicken gemacht. Werde mich da wohl zügeln müssen, bzw ein Mittelmass finden. Den ohne Apostrophe werd ich wohl nie auskommen, sie sind ein Teil meines Stils.
Der Satz "Der Verlust nun die traurig' Gewissheit ist" hat mich selbst gestört, wusste aber nicht wirklich wieso. Könnte wirklich am Satzbau liegen. Sind dir sonst noch Sätze so extrem aufgefallen, wie dieser? Hab nämlich trotz diversen Bearbeitungsversuchen die unbearbeitete Fassung abgeschickt, mit dem Ziel, das Gedicht nach der entsprechenden Kritik noch zu bearbeiten.

Autor:  Der_Pate [ Di 10. Mär 2015, 00:16 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragMangosorbet hat geschrieben:
Der Satz "Der Verlust nun die traurig' Gewissheit ist" hat mich selbst gestört, wusste aber nicht wirklich wieso. Könnte wirklich am Satzbau liegen.

Dieser Vers wäre, meiner Ansicht und spontanen Eingebung nach, so besser: "Der Verlust nun traurige Gewissheit ist."

Zum BeitragMangosorbet hat geschrieben:
Sind dir sonst noch Sätze so extrem aufgefallen, wie dieser?

So extrem wie dieser nicht, allerdings fand ich noch andere Stellen nicht ganz rund, zum Beispiel: "Das ich's nun endgültig für mich verloren hab'" (das "für mich" scheint mir einfach nicht ganz rund); "Noch ist das Seelenbündnis nicht erreicht"; "Kämpfe, scheitere, werd' vielleicht aufgeben".

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