Die Sisalfaser, frisch geerntet
Sanft verwebst du sie mit mir
Flichtst Taue um den schmalen Körper
Schlingst und knüpfst sie um zur Zier

Im groben Netz der Spinnenfäden
Bin ich in deinem Blick gefangen
Er spricht von Schmerz, von Zärtlichkeit
Voll Gier danach nebelverhangen

Die Seile schneiden tief ins Fleisch
Wein schöpfst du aus den weißen Rippen
Schreibst mit dem Rinnsal rote Wörter
Kostest Sekt von meinen Lippen

Für immer deine Sklavin sein
Versprichst du mir an diesem Tag
Zu mehr sind wir noch nicht bereit
Besiegelst mich mit einem Schlag

Ich steht total auf das Wort Sisalfaser, das macht das Gedicht erst so wundervoll <3

Verweben ist ein schönes Wort, und "mit mir" passt da sehr toll, und das Weben mit dem schmalen Körper ist ein schönes Bild. Aber schreibt man pflechten nicht mit pf? *fragend zum Paten schau*

Zier ist auch so ein schönes altes Wort, was Nix ja immer so gern mag

Insgesamt ist das die schönste der drei Strophen, aber das findest du ja auch selber. Voller Bilder, verknüpft mit all den schönen Wörtern und ein liest sich sehr gut flüssig runter.
Oh man, besonders wegen "Sisal" ist die so klasse


Netz aus Spinnenfäden ist wieder ein tolles Bild, was hier hervorsticht. Ich denke mit dem "grob" ist die Beschaffenheit der Sisalfasern gemeint? Sehr passend.

Dass sie gefangen ist, hat man denke ich mal gemerkt, jetzt im Blick und in den Seilen, das kann man sich bildlich vorstellen.
Bei der dritten Zeile allerdings finde ich, dass aus dem "Schmerz" nicht klar hervorgeht, ob du Schmerz hinzufügen meinst oder Schmerzen haben. Ich denke du meintest ersteres, aber beim ersten mal lesen dachte ich, ihm tut die Liebe und/oder die Situation so sehr weh...^^

Gier passt gut zum Wesen des Mannes denke ich, aber ich sagte dir ja schon im ICQ, das ich das Wort "nebelverhangen" hier etwas... stockend finde. Aber wenn mans laut liest wie du meintest, klingt es erstaunlicherweise passend Total komisch.

Hier gehst du näher auf die beiden Personen, ihre Gefühle zueinander und die Beziehung ein. Spiegelt die beiden gut wieder, man kann sich vorstellen, worauf das ganze hinausläuft..


(Das sollte eigentlich alles ausdrücken, ein wundervoller Satz. Perfekt, würde ich so immer wieder verwenden.)

Wein schöpfen klingt schön.

Blut *.* mich würde ja mal interessieren, was er genau schreibt... oder ist das hier nur bildlich gemeint?

Hm. Interessante Anspielung.

Besonders durch die erste Zeile sticht auch diese Strophe - wie die erste auch schon - heraus
Sie ist schön geschrieben und beschreibt die Dinge näher, die er mit ihr tut.


"Für immer deine Sklavin sein" <3
Versprechen.... redet er ihr das nur ein? Ich glaube schon. Oder er will sie wirklich besitzen.

Ein schönes Ende. Lässt ein wenig offen und der Schlag zum Schluss klingt gewollt aprubt.
Etwas besiegeln ist ja auch noch ziemlich endgültig.

Wie schaffst du es immer, all die schönen Mittel und Formulierungen zu finden?
Ich bin erstaunt, das ist ein Gedicht, was ich so nichtmal in den Deutschbüchern finde
(die finde ich meistens gar nicht sooo toll)

Ich freue mich schon auf deine nächsten Gedichte.
Bleibst du bei den SM-Themen? Oder was anderes..?

Die ersten zwei Strophen handeln davon, die du gefesselt wirst, und wie "er" dich begehrt. Das Wein aus den Rippen schöpfen würde ich interpretieren mit "er fügt dir eine Wunde am Oberkörper zu und tirnkt das Blut". Danach kommt er in deinem Mund und küsst dich darauf und schmeckt noch sein eigenes Sperma.
Die vierte Strophe erzählt, dass ihr gut für SM zusammenpasst, aber es noch nicht hinkriegt, eine wirklich liebevolle Beziehung aufzubauen, da du auch im Alltag immer unter ihm stehen wirst.